Bundesbauabteilung

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© Tristan Hachmeister

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Quelle: BBA

Helmut-Schmidt-Universität

Einbau eines Cafés im Hörsaalgebäude H1

Einbau eines Cafés im Hörsaalgebäude H1 am "Roten Platz"

Die Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg wurde im Jahr 1972 als eine von zwei Universitäten der Bundeswehr auf dem Gelände der ehemaligen Douaumont-Kaserne im Bezirk Wandsbek gegründet und ausgebaut. Die derzeit rund 2.500 Studierenden sind überwiegend Bundeswehr-Offiziere, aber auch zivile Studierende nutzen das Angebot von mittlerweile 25 Studiengängen in den Fachgebieten Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften.

Die Erschließung erfolgt von der öffentlichen Straße "Holstenhofweg" aus und führt über die ständig besetzte Wache auf das Campusgelände. 2017 wurden die Gebäude aus den 70er-Jahren mit der besonderen Stahl-Hänge-Konstruktion innen wie außen unter Denkmalschutz und zusätzlich zusammen mit den besonders gestalteten Außenanlagen unter Ensembleschutz gestellt. Neben dem Hörsaalgebäude zählen auch die Mensa, die Werkhalle und das Gebäude der Zentralen Versorgungsanlage zum geschützten Ensemble.

Der Einbau des Cafés im Hörsaalgebäude löst die seit Jahren provisorisch eingerichtete Snackecke ab, die unterhalb des Podestes der offenen Treppenanlage "Roter Platz" im abgesenkten Bereich betrieben wurde. Diese zentrale Lage im Hörsaalgebäude hat sich als kommunikative Begegnungsstätte für die Studierenden entwickelt und lädt zum kurzen Verweilen ein.

Ziel war es, das Café in den vorhandenen Grundriss zu integrieren, ohne die charakteristische Optik zu stören. Das statisch wie optisch frei hängende Podest über dem abgesenkten Bereich und somit auch über dem Café musste weiterhin sichtbar bleiben. Die freistehenden Flügelwände mit der grauen Quadratplatten-Verkleidung, die zum Teil Fotomotive und Texte aus der Bauzeit zeigen, sollten erhalten bleiben.

Die Herausforderungen an den Einbau des neuen Cafés waren vielfältig: Zu einem mussten die Vorgaben des Denkmalschutzes berücksichtigt und zum anderen das Café modern sowie funktional gestaltet werden. Zudem waren umfangreiche Anforderungen an die Hygiene und dem Brandschutz zu erfüllen.

Aus hygienischen Gründen war eine komplett neue Wasserversorgung und somit auch eine Abwasserentsorgung für einen Bodenablauf, eine Geschirrspülmaschine sowie getrennte Hand- und Spülbecken erforderlich. Über eine neue Hebeanlage und einem Leitungsgraben unterhalb der Sohle wurden die Leitungen weiter in einem senkrechten Versorgungschacht angeordnet, über eineinhalb Geschosse in die abgehängte Decke des Erdgeschosses geführt und weiter zu einer der Technikzentralen verlegt.  Die detaillierte Ausbildung und der Verlauf des Versorgungsschachtes (Stele) erfolgte, wie viele weitere Detailausbildungen, in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt.

Die geforderte hygienische Abtrennung des Cafés mit Anrichteküche und Ausgabetresen zum übrigen Bereich wurde als Glasfaltwand ausgebildet, um so wenig wie möglich die Bestandssituation zu stören. Zusätzlich dient diese Abtrennung auch als Rauchschutz. Zusammen mit der Sprinklerung sowie den Rauchmeldern unterhalb des Podestes wird damit auch der Brandschutz erfüllt.

Die Farb- und Materialgestaltung des Cafés orientiert sich am Bestand. Dabei fügen sich die Edelstahl-Einbauten gepaart mit der im Gebäude vorhandenen Akzentfarbe Anthrazitgrau und der Glasflächen optimal in die Gebäudeoptik ein. Abgerundet wird das Gestaltungskonzept mit dem Einbau eines neuen Fußbodenbelages aus einer strapazierfähigen PU-Beschichtung im Farbton rubinrot. Hier wurde die vorherrschende rote Farbe des Teppichbelages der offenen Treppenanlage "Roter Platz" wieder aufgenommen und komplettiert das Gesamtbild.


Baudaten:

Objekt: Einbau eines Cafés im Hörsaalgebäude H1

Liegenschaft: Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Douaumont-Kaserne, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg

Maßnahmenträger: BAIUD Bw Kompetenzzentrum Baumanagement Kiel

Architekt: Spine Architekten GmbH, Hamburg

Projektleitung: BBA Hamburg

Bauzeit: September 2019 – September 2020 

Brutto-Grundfläche: 279 m²

Baukosten: ca. 430.000,- €

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